Der zweitägige Kongress ist die größte Fondsveranstaltung in Europa. Im Rosengarten Center treffen sich alljährlich Fondsgesellschaften, Banken, Sparkassen und Versicherungen und weitere Vertreterinnen der Finanzwelt. 220 Firmen waren vor Ort. Dazu luden rund 200 Vorträge in 12 Sälen zum Wissenstransfer ein.
Eine Auswahl der Themen: Comeback von Anleihen, Finanzpsychologie, künstliche Intelligenz, erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit oder Greenwashing, die Märkte in Asien, Biodiversität und Kreislaufwirtschaft.
Der Redner des Eröffnungsvortrages am ersten Tag war der gehypte „Starökonom“ Nouriel Roubini, Professor der zur New York University gehörenden Stern School of Business. Er hatte die Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009 vorhergesagt und sich damit den Spitznamen "Dr. Doom" (Dr. Unheil“) erworben. Seine Hauptthese in dem Vortrag „Wenn Sie überleben wollen, lassen Sie sich nicht davon überraschen“ war: „Die Welt steht vor wirtschaftlichen, finanziellen und monetären Gefahren. Hinzu kommen Risiken aus anderen Bereichen, welche die Gemengelage weiter verschärften“. Er hätte auch sagen können: Verlassen Sie auf keinen Fall morgens Ihr Haus, denn es könnte Ihnen ein Dachziegel auf den Kopf fallen! Jedenfalls kamen eine Stunde lang nur Schreckens-Szenarien von ihm – und nicht ein einziger positiver Aspekt oder wie und womit man zumindest so heil wie möglich durchs Leben kommt. Ich war übrigens bei weitem nicht die einzige Zuhörerin in dem riesigen Saal, die ziemlich enttäuscht von dem Eröffnungsvortrag war.
Wissenschaft, Wirtschaft und Finanzen
Spannender fand ich hingegen Vorträge, in denen es um die Synergieeffekte zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Finanzen ging. So wie bei dem Thema „Investieren mit Wissenschaft und Verstand, Zukunftsfähige Geldanlage muss nachhaltig“ sein. Dazu tauschte sich Dr. Martin Dilg, Leiter der Bereiche Themen, Kommunikation und Service bei SQUAD Fonds, mit Prof. Gerald Haug aus. Martin Dilg ist gelernter Bankkaufmann, hat in Business Administration (DBA) promoviert und eine Expertise im Bereich Nachhaltige Investments. Gerald Haug ist Direktor der Abteilung Klimageochemie und Wissenschaftliches Mitglied am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz und seit März 2020 Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. In dem Dialog ging es ganz konkret darum, welche wissenschaftliche Erkenntnisse für Fondsmanagerinnen nützlich sind, wie die Wissenschaft von Geldern aus der Wirtschaft profitiert und wie die Wissenschaft auch die Bundesregierung zumindest berät. Die Umsetzung von der Politik in die Praxis würde dann hingegen – leider - wieder ganz anders zu betrachten sein.
Das war der FondsKongress 2023 für mich:
Ein sehr voller Kopf und sehr müde Beine am Abend. Gute Gespräche mit Fondsmanagerinnen aus ganz Europa sowie weiteren Vertreterinnen aus der Finanzbranche und Kolleginnen. Ich habe neue
Informationen zu den bestehenden Fonds meiner Kundinnen und Kunden erhalten, einige neue interessante Fonds entdeckt und einen sehr guten Überblick über aktuelle und weitere Entwicklung der
Kapitalmärkte erhalten.
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