„Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen."
Benjamin Franklin

In einer Welt, in der sich die Finanzmärkte ständig verändern, ist es entscheidend, eine kluge und
strategische Herangehensweise an die Geldanlage zu entwickeln. Eine wohlüberlegte Anlagestrategie berücksichtigt nicht nur die eigene finanzielle Situation, sondern auch die langfristigen Ziele,
die Risikobereitschaft und die Bereitschaft, mit den Schwankungen der Märkte umzugehen.
Doch wie gestaltet man eine solche Strategie? Und was sollten Sie als Privatperson bei Ihren Investitionsentscheidungen beachten?
Wo stehe ich jetzt? Und wo will hin?
Wo und wie habe ich bereits mein Geld angelegt, bzw. bereits Vermögen aufgebaut? Wann sind die Anlagen fällig? Welche Verzinsung bringen sie mir?
Wo will ich hin? Was sind meine Ziele? Wann will ich sie erreicht haben?
Haus? Gründung einer Firma? Rücklagen für ein Sabbatical? Ausbildung der Kinder? Weltreise?
Absicherung der wichtigsten existenziell bedrohlichen Risiken
Bevor Sie in Aktien oder andere schwankungsreichere Anlagen investieren, sollten Sie sicherstellen, dass Ihre wichtigsten finanziellen Risiken abgedeckt sind. Stichworte: Krankheit, Berufsunfähigkeit, Unfall, Pflege, Haftpflichtversicherung. Aber auch: Testament, Ehe- oder Partnerschaftsvertrag, Vollmachten und Verfügungen.
Investieren Sie in die Gesundheit und in die eigene Arbeitskraft
Die wichtigste Ressource ist Ihre Gesundheit. Investieren Sie in Körper, Geist und Seele sowie in die berufliche Weiterbildung, um auch langfristig für sich und eventuell auch Ihre Familie sorgen zu können.
Girokonto
Auf dem Girokonto landen alle Einnahmen. Für die Ausgaben sollte immer so viel Geld vorhanden sein, dass das Konto nicht ins Minus rutscht. Denn dann zahlen Sie hier schmerzhaft hohe Sollzinsen. Guthabenzinsen: Keine
Tagesgeldkonto
„Überflüssiges“ Geld vom Girokonto kommt auf ein Tagesgeldkonto. Hier sollten als „Notgroschen“ 3 - 6 Monatsgehälter lagern. Und dazu Rücklagen für eine zeitnah geplante Hochzeit oder eine größere Reparatur des Autos. Zinsen: Hier gibt es etwas mehr als auf dem Girokonto.
Festgeldkonto
Hier können Sie Ihr Geld für einen festen Zinssatz für eine festgelegte Zeit anlegen, wo das Rückgabedatum fixiert ist. Zinsen: Generell etwas mehr als auf dem Tagesgeldkonto. Wer beispielsweise genau weiß, dass er das Geld am Tage X in zwei Jahren für neue Fenster braucht, kann diese Anlage dafür wählen.
Inflation
Anlagen in Zinsen sind nur „nominalwertsicher“. Das bedeutet: Wer 10.000 Euro für 5 Jahre anlegt, hat bei einer Inflation von beispielsweise 4 Prozent nur noch rund 8.219 Euro zum Ausgeben zur Verfügung. Oder bräuchte rund 12.166 Euro an Kaufkraft. Wer also die Kaufkraft seines Geldes erhalten möchte, sollte in Sachwerte wie Aktien oder Immobilien investieren.
Aktien, Fonds, ETF, Immobilien
Es ist immer noch Geld vorhanden? Und wird die nächsten 7 bis 10 Jahre und weiter - also langfristig - nicht unbedingt benötigt? Dann kann man es gut in Aktien / Fonds / ETF und / oder Immobilien, entweder zur Eigennutzung und / oder zur Vermietung anlegen. Der Vorteil von Aktien bzw. Fonds liegt darin, dass Sie von der langfristigen Wertsteigerung profitieren können. Sachwerte wie Immobilien bieten ebenfalls eine gute Möglichkeit, um das eigene Vermögen zu schützen und zu vermehren.
Diversifikation – oder auch: Lege nicht alle Eier in einen Korb!
Eine der wichtigsten Regeln in der Geldanlage ist die Diversifikation. Stellen Sie sicher, dass Ihre Investitionen auf verschiedene Anlageklassen verteilt sind, um das Risiko zu verringern. Dies gilt besonders für Ihr Aktienportfolio. Wer auf internationale Märkte setzt, kann von globalen Wachstumschancen profitieren. Durch die Diversifikation in verschiedene Länder und Sektoren lässt sich das Risiko streuen und das Renditepotenzial erhöhen.
Vom auf und ab an den Börsen, von „immer mit der Ruhe“ und dem Blick auf den langfristigen Horizont
Die Märkte erleben immer wieder Schwankungen. Wenn die Börsenkurse zwischenzeitlich sinken, ist vor allem wichtig: Die Ruhe zu bewahren und nicht in Panik zu geraten! Weltweit anlegende Aktienfonds haben in den letzten 35 Jahren laut Branchenverband BVI (Branchen Verband Investments) durchschnittlich rund 7,4 % pro Jahr zugelegt. Und dass nach Kosten, allerdings ohne Berücksichtigung der Inflation. Die Schweizer Bank Credit Suisse hat die Finanzmärkte in 23 Ländern weltweit seit 1900 untersucht. Real, also inflationsbereinigt, haben Aktien eine jährliche Rendite von 5,2 % erzielt. Damit waren sie Anleihen (Wertpapiere mit einer festen Laufzeit) mit einer Rendite von 2 % weit überlegen. Und dass trotz Krisen wie dem Platzen der Internetblase, dem 11. September 2001, der Finanzkrise, dem Brexit, Corona oder dem Krieg in der Ukraine.
Es geht an den Börsen also nicht immer nur nach oben, sondern auch immer mal wieder nach unten. Auf Ebbe folgt die Flut und umgekehrt. Allerdings nicht in einem gleichmäßigen Rhythmus von rund 12 Stunden, sondern es kann an den Börsen mehrere Tage, Wochen oder auch mal Jahre dauern. Es kommt also immer mal wieder zu mehr oder weniger heftigen Unwettern an den Börsen. Märkte erleben gelegentlich heftige Schwankungen – und genau in diesen Zeiten ist es wichtig, ruhig zu bleiben. Die Märkte erholen sich stets wieder, und wer dann investiert, kann von den Erholungen profitieren. So war es schon immer und ausnahmslos seit es Märkte gibt. Es gilt also: Die Ruhe bewahren, die Nerven behalten und darauf vertrauen, dass nach einem Gewitter auch die Sonne wieder scheinen wird! Nach dem Motto: Die Hunde bellen, doch die Karawane zieht unbeeindruckt weiter.
Markt-Timing oder Time in the Market
Market Timing ist eine Anlagestrategie, bei der Anleger versuchen, den richtigen Zeitpunkt für Kauf- und Verkaufsentscheidungen zu finden. Time in the market hingegen besagt, dass es besser ist, langfristig in den Markt zu investieren, anstatt zu versuchen, von Marktwellen zu profitieren.
Market Timing
- Anleger versuchen, zukünftige Marktpreisbewegungen vorherzusagen
- Anleger wechseln zwischen Wertpapieren oder Fonds hin und her
- Anleger versuchen, von konjunkturellen oder technischen Signalen zu profitieren
Time in the market
- Der Merksatz "Time in the market beats timing the market" besagt, dass es besser ist, langfristig in den Markt zu investieren.
- Zahlreiche Studien zeigen, dass Anleger, die langfristig in ein gut diversifiziertes Portfolio investieren, im Allgemeinen erfolgreicher sind. Denn es gelingt so gut wie keinem Menschen immer
den genauen Tag des sowohl optimalen Ausstiegs als auch des Einstiegs zu erwischen.
Die Gründe: Man verkauft an einem vermeintlichen Höhepunkt – und die Kurse steigen trotzdem weiter.
Oder: Das Geld liegt zu lange ohne oder mit kaum einer Verzinsung auf dem Konto, und wird dabei auch noch von der Inflation aufgeknabbert. Bzw. man bekommt den besten Punkt nicht mit, wo sich der Markt wieder nach oben bewegt.
Es ist also gefährlicher nicht investiert zu sein, als überhaupt investiert zu sein!
Bei sinkenden Kursen günstig einkaufen
Wer einen kühlen, klaren Kopf bewahrt, nutzt fallende Kurse zum günstigen Einstieg.
Fazit: Eine kluge Strategie für die Zukunft
Also, entweder geht die Welt unter – dann brauchen wir uns um gar nichts mehr Sorgen machen.
Oder die Welt dreht sich weiter. Menschen haben immer Bedürfnisse wie Essen, Trinken, ein Dach über dem Kopf und eine warme Wohnung im Winter, zumindest in nördlichen Ländern. Wollen sich mit Freunden treffen, und brauchen ab und an mal eine neue Hose oder eine Bluse. Erben, bekommen Gehälter oder Honorare – und geben das Geld auch wieder aus, lassen es also in die Wirtschaft fließen.
Eine strategische Geldanlage basiert auf dem Prinzip, dass Sie sich selbst und Ihre Ziele gut kennen müssen. Es geht nicht darum, kurzfristigen Trends hinterherzulaufen, sondern eine langfristige Perspektive einzunehmen und Ihr Kapital nachhaltig zu vermehren. Dabei sollten Sie sich immer wieder an die grundlegenden Prinzipien der Diversifikation und der Risiko-Rendite-Bewertung erinnern. Dazu vor allem: Immer die Ruhe bewahren!
Setzen Sie daher auf eine ausgewogene Mischung von schwankungsfreien oder –armen Anlagen wie Tagesgeld und Festgeld sowie auf wachstumsstarke Sachwerte wie Aktien und Immobilien.